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Pizza to go mal anders

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Am 15. Juli in Flint, einer Stadt im US-Bundesstaat Michigan, hat eine Frau namens Ashley Schafer eine Pizza von Domino’s bestellt. Doch die Lieferung dauerte länger als erwartet. Der Lieferant war ein tauber Mann namens Benjamin Houston. Auf dem Weg zu Ashley hatte sein Auto eine Panne und am Ende hat er die Pizza zu ihr zu Fuß getragen.

In Bens Worten:

„Ich war dabei, einer Kundin eine Pizza zu bringen. Während ich gefahren bin, hat mein Auto plötzlich aufgehört zu funktionieren. Ich bin mir nicht sicher, wieso es eine Panne hatte, da ich mich mit Autos nicht auskenne. Also, mein Auto ging nicht — das Lenkrad war noch OK, die Pedale aber nicht. Ich habe es geschafft, mein Auto zu abzustellen und bin dann zu Fuß gegangen.

Benjamin, der taube Pizzalieferant

Zuerst, als das Auto die Panne hatte, habe ich überlegt, was ich machen soll. Da waren Häuser in der Nähe. Beim ersten Haus habe ich geklopft, doch niemand öffnete die Tür. Ich ging zu einem zweiten Haus und habe jemanden drinnen am Computer sitzen sehen. Ich habe geklopft und ein Mann kam zur Tür. Ich habe ihm gesagt: ‚Sie müssen Domino’s anrufen, weil ich ein Autopanne hatte.‘

Er sagte: ‚Ich habe keine Pizza bestellt, sorry‘, und wollte die Tür schließen. Ich habe ihn aufgehalten und sagte ‚Warten Sie mal, bevor Sie die Tür schließen. Ich meinte nicht, dass Sie Pizza bestellt haben. Ich arbeite bei Dominos und mein Auto hatte eine Panne und steht da drüben.‘ Er sagte ‚Ach so, wo denn?‘ und ich antwortete ‚An der Ecke Court Road und Center Road.‘ Er hat angerufen und hat alles für mich geregelt.

Tatsächlich habe ich gewartet und gewartet. Sie haben gesagt, dass sie kommen, aber ich habe ziemlich lange gewartet. Mir wurde klar, dass ich die Pizza noch liefern musste, und ich war mir nicht sicher, was ich machen soll. Die Kundin hatte die Pizza schon bezahlt, also habe ich darüber nachgedacht, und beschloss, ihr die Pizza noch zu bringen. Sie wohnt ein paar Straßen weiter, also war das wirklich keine große Sache.

Während ich die Straße entlang gegangen bin, habe ich einen Kollegen, Michael, an mir vorbeifahren sehen. Ich bin zurückgekehrt, aber als ich mein Auto erreichte, war er schon weg. Also beschloss ich nochmal, einfach zur Kundin zu laufen, um ihr die Pizza zu bringen. Ich habe bei ihr geklopft und dann habe ich mich entschuldigt, und ihr erklärt was passiert war. Die Frau sagte: ‚Ja, ich habe schon davon erfahren. Das tut mir leid!‘ ‚Kein Problem! Machen Sie sich keine Sorgen!‘ Ich habe mich bei ihr bedankt und bin zurück zu meinem Auto gelaufen. Das ist das Ganze, was passiert ist. Ich bin mit der Pizza zum Haus der Frau gelaufen, und wirklich: würden viele andere dasselbe tun, nachdem ihr Auto eine Panne hatte? Ich habe meine Probleme beiseite gestellt und habe meine Arbeit erledigt, um anderen zu helfen. Nicht viele andere hätten das gemacht. Ich dachte: ‚Warum nicht?‘ Danke schon!“

Danach war Ashley so berührt, dass sie eine GoFundMe-Seite erstellt hat, um ihm mit seinem Auto zu helfen. Die Bewohner von Flint haben erhebliche Probleme mit Armut, Kriminalität und einer Krise. Ashley schrieb auf der GoFundMe-Seite: „In einer Welt, die jetzt chaotisch und voller Hass zu sein scheint, und in einer Stadt, wo die Stadt selbst und ihre Bewohner ständig erniedrigt werden, war da ein helles Licht und das war Ben.“ Sie fordert alle auf, ihm mit Spenden zu helfen.

Tags: GoFundMe, Heldentat, Pizza, USA

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