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Zwangsimplantation: Kestner war in Goslar

Karin Kestner ist am letzten Montag, 20. November 2017, zur Anhörung im Familiengericht in Goslar gefahren. Am 10. November 2017 berichtete sie über den Fall, dass eine Richterin über die beidseitige Implantation eines zweijährigen gehörlosen Kindes gehörloser Eltern entscheiden soll. Jedoch war die Anhörung nicht öffentlich, so dass Kestner nicht als Beraterin dabei sein kann. Sie musste draußen warten und sich dann von den Eltern und dem Anwalt berichten lassen.

Alle Stellungnahmen von Fachleuten wie Prof. Dr. Christian Rathmann sind beim Gericht eingegangen, trotzdem wollte die Richterin den Fall heute nicht niederschlagen. Sie möchte von ärztlicher Seite Gutachten darüber, wie ein Cochlea-Implantat funktioniert, wie es implantiert wird und welche Folgen und Risiken die Implantation beinhaltet. Weitere Fragen des Gerichts sind: Ist es denn auch okay, das Kind mit Hörgeräten zu versorgen oder muss es ein Implantat sein?

Der Anwalt der Mutter erklärte, dass viele tausend Gehörlose auch nur mit Hörgeräten versorgt sind und es deshalb für die Eltern auch die Möglichkeit geben muss, ihr Kind mit Hörgeräten und Gebärdensprache zu erziehen.

Das Jugendamt hat keinerlei Stellung bezogen. Sie haben offensichtlich, ohne groß zu überlegen, den Antrag der Braunschweiger Klinik an das Gericht weitergeleitet. Nach vorsichtiger Einschätzung waren die Eltern zufrieden mit dem Verlauf der Anhörung. Sie konnten alles gebärden, und fühlten sich verstanden. Wenn das Gutachten da ist, wird die Richterin entscheiden, wie es weiter geht.

Tags: Braunschweig, Cochlea-Implantat, Goslar, Karin Kestner, Zwangsimplantation

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