0
0
0

10 Jahre UN-BRK: Lebenshilfe fordert bessere Ausstattung für inklusive Schulen

Inklusive Schule funktioniert – und alle profitieren davon. Dieser Ansicht sind 78 Prozent der Eltern, deren Kinder eine Inklusionsschule besuchen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften im Auftrag der Aktion Mensch und der Wochenzeitung DIE ZEIT durchgeführt hat.

Die Gesamtbevölkerung zeigt sich dabei noch etwas skeptischer, nur 66 Prozent befürworten gemeinsamen Unterricht. Jedoch sind 94 Prozent der Deutschen der Auffassung, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam Freizeit verbringen und zusammen aufwachsen sollen. Dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt in der Gesellschaft zusammenleben, befürworten 85 Prozent der Bundesbürger.

„Diese Zahlen sind einerseits ermutigend, zeigen aber auch, wie dringend es nötig ist, dass Schulen endlich besser ausgestattet und die Lehreraus- und -weiterbildung auf Inklusion ausgerichtet werden“, so die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende Ulla Schmidt, „nur so werden wir skeptische Eltern überzeugen und alle Schüler davon profitieren können“.

Zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) müsse endlich stärker in inklusive Schulen investiert werden. Dazu gehörten auch kleinere Klassengrößen. Schon eine von der Lebenshilfe mit dem Forschungsinstitut Allensbach im Jahr 2014 erhobene Studie zeigte, dass deutsche Schulen auf Inklusion nicht vorbereitet waren. Fünf Jahre später gilt diese Aussage immer noch.

„Wenn uns inklusive Schule gelingt, nutzt es der ganzen Gesellschaft“, so Schmidt weiter.
Die positiven Auswirkungen einer inklusiv gelebten Kindheit auf Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenzen sieht auch die Mehrheit der Befragten; mit gelebten Werten wie Toleranz, einem besseren Miteinander, höherer Engagement-Bereitschaft.

Der kritischste Punkt ist für viele der Befragten die Leistungsförderung in der inklusiven Schule. Die Sorge, dass leistungsstarke Kinder im fachlichen Lernen gebremst werden, umtreibt 52 Prozent. „Das zeigt uns, dass wir hier endlich mehr Tempo vorlegen und die Schulen besser ausstatten müssen“, so die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende.

Tags: Bildung, Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., Inklusion, Schule, Ulla Schmidt

Taubenschlag+ bietet Abonnierenden exklusiven Zugang zu interessanten Inhalten. Für nur 3 € im Monat kannst du hochwertigen Journalismus unterstützen und gleichzeitig erstklassige Artikel und Reportagen genießen!

Was ist deine Meinung zum Artikel?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Interessieren Dich weitere Artikel?

Wir lassen uns umbenennen: „Gehörlosenschlag“!
Ein Sommernachtstraum / A Midsummer Night`s Dream

Taubenschlag+

Du kannst Taubenschlag+ abonnieren und damit unsere journalistische Arbeit unterstützen!
Become a patron at Patreon!

Werbung

0

Vielleicht sind noch weitere Artikel für Dich interessant?