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Porträt: Eugène Rubens-Alcais

geschrieben von Aurélien Manceaux

Das Jahr 2024 markiert zwei besondere Jahrestage: den 140. Geburtstag von Eugène Rubens-Alcais und den hundertsten Jahrestag der Deaflympics, deren Mitbegründer Rubens-Alcais war.

Der am 7. März 1884 in Saint-Jean-du-Gard (nordwestlich von Nîmes) geborene Eugène Rubens-Alcais ist ein französischer tauber Aktivist im Sportbereich, aber auch im sozialen und politischen Leben. Bekannt wurde er durch seine Beteiligung an der Gründung des französischen Gehörlosen-Sportverbandes (Fédération sportive des sourds-muets de France) im Jahr 1918.

Der Name Rubens-Alcais erlangte internationale Bekanntheit, als er 1924 zusammen mit dem Belgier Antoine Dresse das International Committee of Sports for the Deaf (ICSD) gründete, das im selben Jahr die Deaflympics in Paris organisierte.

Außerhalb des Sports engagierte er sich in der Föderation der französischen Taubstummenvereine, wo er mehrere Ämter innehatte, zum Beispiel war er Generalsekretär des 4. Internationalen Taubstummen-Kongresses 1931 und Präsident des 5. Kongresses 1937.

Er ist auch dafür bekannt, dass er sich für die Verbreitung von Informationen an die taube Öffentlichkeit eingesetzt hat: Er war der Gründer der Zeitung ‘Le Sport’man Silencieux’ im Jahr 1914, Chefredakteur von ‘L’Éveil des sourds-mutes’ von 1920 bis 1922 und arbeitete für ‘La Gazette des sourds-mutes’ zwischen 1931 und 1960.

Eugène Rubens-Alcais starb im Alter von 79 Jahren am 8. März 1963 in Ivry-sur-Seine und hinterlässt ein unauslöschliches Vermächtnis: bestimmte Werte die wir zum Beispiel immer noch in Sportveranstaltungen und Wettbewerben vertreten, wie Respekt für andere, Geselligkeit, gegenseitige Hilfe, Zusammenarbeit, Fairplay und Uneigennützigkeit. Mit den Deaflympics verbunden ist auch immer der Stolz, zu einer globalen Gruppe zu gehören, nämlich die der tauben Sportler*innen.

Rubens Alcais betrachtet die Wiedererlangung des eigenen Körpers durch sportliche Betätigung als notwendigen Schritt für taube Menschen nach den rehabilitativen Gewalterfahrungen, die sie während ihrer Ausbildung erleiden mussten. Durch den Sport würden sie ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln und das Gefühl der Minderwertigkeit bekämpfen können, um sich wirklich zu emanzipieren.

In Frankreich erschien dieses Jahr eine Biographie über Eugène Rubens-Alcais, verfasst von Didier Séguillon. Didier Séguillon veranstaltete zusätzlich am 19. März eine Konferenz in Paris über Rubens Alcais und die Internationalen Spiele von Paris 1924 sowie über die Perspektiven des Gehörlosensports.

Bericht von Aurélien Manceaux (Média’pi!) im Rahmen des DJE Projekts

Anmerkung der Redaktion: Der Begriff Taubstumm wird heute nicht mehr verwendet. Weitere Informationen findet ihr auch nicht-stumm!

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