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Gebärdensprache als Schutz vor Spionage

Um ihre Kommunikation vor Spionage zu schützen, bemühen sich leitende Polizeibeamte in Sri Lanka so schnell wie möglich, Gebärdensprache zu lernen.

Nach Zeugenaussagen vor der Polizeikommission hat sich neulich herausgestellt, dass Telefonate abgehört und Emails heimlich gelesen worden sind. Mindestens 48 leitende Beamte sind betroffen. Und der Spion? — niemand anders als der Generalinspektor der Polizei, Pujith Jayasundara.

Jayasundara soll nach Angaben der leitenden Polizeibeamten nicht mit ihnen sprechen, sondern nur Telefonate abhören, Emails und Textnachrichten ablesen, die nichts mit ihrer polizeilichen Arbeit zu tun haben.

Neulich habe Jayasundara einen Wutanfall bekommen, als er herausfand, dass viele seine Beamten nicht jeden morgen meditieren, um ausgeglichen in den Tag zu starten, wie er es befohlen hatte.

Mehr als 100 Beamten haben den ersten Kurs belegt, der von der australischen Regierung finanziert wurde. Ein zweiter Kurs steht vor der Tür.

„Alternative Kommunikationswege sind wegen des Risikos der Telefonüberwachung dringend notwendig geworden,“ sagte ein leitender Beamter. „Wir danken der australischen Regierung für diese rechtzeitige Intervention, die die interne Kommunikationen bei der Polizei Sri Lankas verbessern soll.“

Zwei Monate vor Beginn des Gebärdensprachkurses bei der Polizei wurde ein Gesetz ins Parlament gebracht, das „Gebärdensprache“ zur Amtssprache machen soll.

„Die (Gebärdensprach-) Kurse werden bei der Überbrückung der Kommunikationslücke zwischen der Hörgeschädigtengemeinschaft und der größeren Gemeinschaft helfen und ein inklusiveres, unterstützenderes Umfeld ermöglichen“, so das australische Hochkommissariat in Sri Lanka.

Nach dem Zensus von 2012 haben 389.077 Menschen in Sri Lanka eine Hörbehinderung. Es existiert eine bisher unbekannte Anzahl an Gebärdensprachen in Sri Lanka.

Tags: Amtssprache, Gebärdensprachkurs, Polizei, Spionage, Sri Lanka

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