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Bauhaus-Wochenende in HELLERAU: Geometrisches Ballett inklusive Vortrag und Publikumsgespräch

Torsten Blume (DE): “Vom Triadischen Ballett zu den Bauhaustänzen und weiter”
So 18.07. 16:00 Uhr / Vortrag
Simultanübersetzung in Gebärdensprache 

Ursula Sax/Katja Erfurth (DE): “Geometrisches Ballett – Hommage à Oskar Schlemmer”
So 18.07. 18:00 Uhr / Tanz
(anschließend: Publikumsgespräch mit Simultanübersetzung in Gebärdensprache)
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Vortrag – “Vom Triadischen Ballett zu den Bauhaustänzen und weiter”: Warum Oskar Schlemmers Tanzexperimente Leibesübungen für Gestalter*innen gewesen sind und heute noch sein können. 

Der Vortrag zeigt auf, wie die Geschichte des Triadischen Balletts 1912 ihren Anfang genommen hat, als das Stuttgarter Tänzerpaar Alfred Burger und Elsa Hötzl auf der Appia-Bühne in Hellerau die rhythmische Gymnastik von Émile Jaques-Dalcroze erlebt hatten und dadurch unbedingt auf neue Art und Weise tanzen wollten. Oskar Schlemmer, der dabei zunächst ihr Verbündeter gewesen ist ging nach der Premiere des Triadischen Baletts 1922 den gemeinsam begonnenen Weg auf eigene Weise weiter. Am Bauhaus entwickelte er nicht nur eine erneuerte Version des Triadischen Balletts sondern von 1926  bis 1929 auch die so genannten  „Bauhaustänze“,  die als   Bewegungsstudien mit verschiedensten Materialien und Formen raumplastische Leibesübungen für die Studierenden der Hochschule für Gestaltung gewesen sind. Seit Oktober 2020 steht die 2017/18 am Europäischen Zentrum der Künste reproduzierte „Appia Stage“ im Bauhaus Museum Dessau. Hier markiert sie nicht nur das Foyer des Museums als offene Raumbühne und Ort für experimentelle Performances. Im Bauhaus Open Stage Studio Programm wird hier auch in Kooperation mit heutigen Hochschulen für Gestaltung Schlemmers Bauhausbühnenpädagogik neu reflektiert und erkundet. 

Weitere Informationen gibt es hier

Geometrisches Ballett – Hommage à Oskar Schlemmer:
Die im Rahmen des Appia Festivals 2019 gezeigte Neuinszenierung des Geometrischen Balletts der Berliner Künstlerin Ursula Sax durch die Dresdner Choreografin Katja Erfurth wird erneut im Großen Saal zu sehen sein.

Charakteristikum des Konzeptes „Geometrisches Ballett – Hommage à Oskar Schlemmer“ der Bildhauerin Ursula Sax ist die Gattungsüberschreitung von Skulptur, Performance, Tanz, Theater und Musik. Das Werk kam 1992 auf einer Probebühne am Theater Braunschweig mit Student*innen zur Aufführung und war Oskar Schlemmer und seinem „Triadischen Ballett“ gewidmet. Im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 wurde es wiederentdeckt. Zusammen mit dem Musiker Sascha Mock und dem Lichtdesigner Ted Meier interpretiert die Choreografin Katja Erfurth den Werkzyklus mit seinen speziellen, textilen Formen, Masken und Körperskulpturen neu. Dabei entstehen ebenso beeindruckende wie ungewöhnliche Szenen zwischen strenger Geometrie, warmer Körperlichkeit und expressiver Bewegung.

Ursula Sax (*1935) selbst ist durch ihre Ausbildung und ihre Werke eng mit der Bauhaus-Tradition verbunden. Mit über achtzig Jahren kann sie auf ein breites Schaffen zurückblicken, das von Privatpersonen, Galeristen und Museen geschätzt und gesammelt wird. Auf verführerische Weise verbinden uns die – ursprünglich bereits einem Museum übereigneten – Luftkleider, Körpermasken und Körperpappen mit der im Jahr 2019 ausgiebig gefeierten Bauhausgeschichte und insbesondere mit den künstlerischen und theaterwirksamen Aspekten des Bauhauses. Diese machten einen großen Teil der Praxis am Bauhaus aus, die jedoch kaum noch praktisch erlebbar ist.

Inhaltliche Schwerpunkte in der Arbeit mit den Repliken der Objekte sind das Verhältnis von Form und Raum sowie Skulptur und Bewegung. Eine besondere Rolle spielt dabei die Musik von Sascha Mock, die parallel zum szenischen Entstehungsprozess entsteht. Neben der Frage der Bewegung von Körpern im Raum und im Verhältnis zur Musik ergeben sich dem heutigen Dresdner Inszenierungsteam um die Choreografin Katja Erfurth sehr zeitgemäße, in die aktuelle gesellschaftliche Realität reichende Themen, wie zum Beispiel Körper und Maske, Verhüllung und Individualität, Masse und Individuum, Abstand und Nähe sowie Schutz und Durchlässigkeit.

Weitere Informationen gibt es hier

Veranstaltungsort:
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
Karl-Liebknechtstraße 56
Dresden, Sachsen Deutschland

Datum: 18. Juli 2021
Zeit: 16:00 – circa 20:10 Uhr

Website: https://www.hellerau.org/de/
Tickets: ticket@hellerau.org // T 0351 264 62 46
Rückmeldungen & Fragen: fsj@hellerau.org

Veranstaltungen können durch die Corona-Maßnahmen abgesagt oder verschoben werden. Aktuelle Informationen finden Sie unter hellerau.org
Tags: Deutsche Gebärdensprache, Dresden, Gebärdensprache, Inklusion, Kultur, Tanz, Zeitgenössische Kunst

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