Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz macht es möglich: Die totgeglaubte Technik des Schreibtelefons kommt für Smartphones zurück. Ab dem 28. Juni soll es möglich sein, die Funktion auf allen gängigen Modellen nutzen zu können. Die Funktion heißt RTT, also Real Time Text, zu deutsch: Echtzeittext. Früher war dies als TTY (Teletypewriter) bekannt. Die Funktion wird in allen deutschen Mobilfunknetzen verfügbar sein. Wichtig ist nur, dass man im 4G oder 5G-Netz eingeloggt ist oder einen WLAN-Anruf tätigt. Die Funktion wird über die Einstellungen aktiviert – mehr Infos dazu weiter unten – und kann dann ganz einfach in der normalen Telefon-App aktiviert werden, auch während des Gesprächs. Bei iPhones ab iOS-Version 18.5 ist die Funktion bereits aktivierbar. In den USA gibt es die Funktion bereits seit 2017.
Totgesagte schreiben länger – type like it’s 1999
Wie beim Schreibtelefon üblich, erscheint der Text live auf dem Bildschirm, man sieht also, wie geschrieben und gelöscht wird. Auch Emojis können eingesetzt werden.
Der Grund für diese überraschende Einführung ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und der European Accessibility Act (EAA). So wird es Pflicht, nach dem Zwei-Sinne-Prinzip neben dem akustischen auch einen visuellen Kanal anzubieten. Zusätzlich zur Lautsprache wird hier also die Schriftsprache eingeführt. Die WELT berichtet, dass Hotline-Dienste Interesse an der Funktion haben: So könnten während des Support-Anrufs wichtige Informationen wie Namen oder Seriennummern eingegeben werden. Ob das auch heißt, dass gehörlose Menschen dann mit Hotlines einfach schreiben können, ist noch abzuwarten.
Ein Traum wird wahr? Notrufe per Text – ohne Extra-App
Eine überraschende und für deutsche Hörbehinderte möglicherweise bahnbrechende Neuerung gibt es auch noch: Ab Sommer 2027 soll RTT au…