Im Jahr 2020 kam es innerhalb der Deutschen Gehörlosen-Sportjugend (DGSJ) zu einem schwerwiegenden Vorfall, der bis heute Auswirkungen auf die finanzielle Situation der DGSJ und des Deutschen Gehörlosen-Sportverbands (DGSV) hat. Aus Transparenzgründen informiert der DGSV nun über die strafrechtliche Verurteilung des damaligen Finanzreferenten.
Der Betroffene hatte im Jahr 2020 zweckgebundene Fördermittel in erheblicher Höhe unrechtmäßig auf sein privates Konto überwiesen. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im August 2020 reagierte der DGSV umgehend: Es wurde Strafanzeige wegen des Verdachts der Untreue gestellt, und die Zusammenarbeit mit dem Finanzreferenten wurde sofort beendet. Auf dem Jugendtag am 17. Oktober 2020 wurde er offiziell abgewählt und nicht entlastet.
Die Staatsanwaltschaft Essen erhob im Juni 2023 Anklage. Das Amtsgericht Essen verurteilte den Täter am 16. November 2023 per Strafbefehl zu einer einjährigen Freiheitsstrafe – ausgesetzt zur Bewährung für vier Jahre – sowie zur Rückzahlung von 56.187,10 Euro.
Diese Straftat hatte schwerwiegende Folgen: Unter anderem mussten Fördermittel, darunter auch Zuwendungen der Aktion Mensch, zurückgezahlt werden. Die Handlungsfähigkeit der DGSJ und des DGSV war dadurch zeitweise stark eingeschränkt.
Nur durch die Unterstützung zahlreicher spendender Personen sowie befreundeter Organisationen konnte ein Teil des entstandenen Schadens kompensiert werden. Der Verband dankt allen, die in dieser schwierigen Zeit solidarisch zur Seite standen.
Der DGSV und die DGSJ legen großen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit anvertrauten Geldern. Die Veröffentlichung dieses Vorfalls ist Ausdruck der Haltung, dass strafbare Handlungen konsequent aufgearbeitet und transparent gemacht werden müssen – auch innerhalb eigener Strukturen. Vertrauen entsteht durch Offenheit – und die bleibt für uns handlungsleitend.
Die Pressemitteilung wurde heute veröffentlicht und zusätzlich in Deutsche Gebärdensprache übersetzt.
