Nichts tut sich beim Gehörlosenzentrum in der Berliner Friedrichstraße. Das findet zumindest der Gehörlosenverband Berlin e. V. (GVB), der sich seit Monaten darum bemüht zeigt, mit dem Eigentümerverein GFGB e. V. eine Einigung zu finden, wie es weitergeht mit der Heimatbasis der Berliner Gehörlosen. Eigentlich plant die Gunter Trube-Stiftung des ZfK, für die Sanierungskosten aufzukommen, aber offenbar gibt es Schwierigkeiten mit der Feststellung der Gesamtkosten.
Der GVB postete gestern, am 30. Juli, auf Instagram ein Foto, das den Vorsitzenden Steffen Helbing vor dem Gehörlosenzentrum zeigt – mit enttäuschtem Gesichtsausdruck. Im Postingtext lädt der GVB zur „Sonderversammlung“ am 4. September ein. Grund: Um die Kosten zu klären, sind Gutachten angefordert worden durch den GFGB. Diese sollten aber bis Ende Juni vorliegen. Nun ist es Ende Juli, und der GVB wartet immer noch.
Das Ergebnis bleibt aus und das ist für uns als Verband nicht akzeptabel.
Nun will man sich am 4. September ab 17 Uhr in der „Z8“ in der Zingster Straße 8 in 13051 Berlin darüber offen austauschen, wie es weitergehen kann.
In den aktuell freigeschalteten Kommentaren findet sich neben pessimistischen Perspektiven („Gehörlosenzentrum sind am Ende“) auch ein Hinweis auf die Instagram-Seite des GFGB. Und dort findet sich tatsächlich ein Video von Anne Sellnau, die weiter unnachgiebig nach außen kommuniziert: Am 22. Juli schreibt sie:
Heute wurde uns vom Gutachter mitgeteilt, dass die Antwort vom Umweltsamt noch sehr warten lässt.
Das Gutachten soll wegen der Ferien erst im September fertig sein. Dazu der Hintergrund: Noch im Mai berichtete Sellnau, dass ein Gutachter bereits das Haus in der Friedrichstraße von innen und außen angesehen und fotografiert hätte. Es geht um den Zustand der Bausubstanz, der Heizung, Rohre, Lüftung und des Aufzugs. Sie konnte da bereits schon berichten:
Auch Schäden am Beton in der Tiefgarage wurde festgestellt.
Dort war das Gutachten noch für Ende Mai angekündigt. Es ist also tatsächlich eine erhebliche Verspätung. Von dem Gutachten hängt auch ab, ob eine Sanierung und damit das Haus in der Friedrichstraße 12 für den Verband finanziell tragbar ist. So wurde es auf einem Treffen am 13. Mai mit GVB, Sinneswandel, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und der GFGB besprochen.
Also heißt es: noch etwas mehr als einen Monat warten. Wenn es dann kein Gutachten gibt, gibt es zumindest Gelegenheit, sich darüber auszutauschen unter dem neuen Dach des GVB in der Zingster Straße.