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Sign Gene – ein neuer Thrillerfilm in Gebärdensprache

Ein neuer Thrillerfilm „Sign Gene“ mit einer Besetzung, die nur aus Gehörlosen und CODAs besteht, erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen mit einem Gen für Taubheit, das auch Superkräfte durch Gebärdensprache verleiht.

„Sign Gene“ kam in den USA am 13. April in die Kinos.

Der Regisseur des Filmes, Emilio Insolera, wuchs in Italien auf. Seine Großmutter war eine ziemlich erfolgreiche Schauspielerin. Doch als er ihr von seinem Traum erzählte, reagierte sie anders, als er gehofft hatte.

„Sie hat’s mir sehr unverblümt gesagt“ sagte er. „Sie sagte mir, es sei unmöglich. ‚Du kannst es nicht machen, weil du taub bist.’“

Trotz der Bedenken seiner Großmutter ging er in die USA, wo er sein Studium an der Gallaudet University abschloss. Er studierte Sprachwissenschaften, Deaf Studies und Film

„Zum ersten Mal bekam ich ein akademisches Verständnis für die Kultur und die Sprache, in denen ich aufgewachsen bin“, sagt er. „Und ich wollte dieses Verständnis nutzen und es in Unterhaltung für die Massen umwandeln.“

Während seines Studiums konzipierte er die Idee von tauben Superhelden, deren Superkräfte aus Gebärdensprache stammen. Diese Idee basiert auf Forschungsergebnissen, die zeigen, dass Gebärdensprache gewisse Gehirnfunktionen verstärkt, z.B. die Gesichtserkennung und die Bearbeitung von räumlichen Informationen.

Bereits 2009 hat Insolera angefangen an „Sign Gene“ zu arbeiten. Einen Film zu drehen, der für taube sowie auch hörende Zuschauer interessant ist, würde schwierig werden. Der Film spielt in den USA, Italien und Japan und die Dialoge sind in amerikanischer, italienischer und japanischer Gebärdensprache.

Einige kurzen Szenen beinhalten Dialoge in Lautsprache, was einmal zu einem Missverständnis führte, wie Insolera erzählte.

„Ich sagte: ‚Danke, aus! Das war’s dann. Das war großartig!‘ Plötzlich lachten alle, weil der Schauspieler seinen Text vermasselt hatte.“ Insolera hatte die Lippen des Schauspielers nicht beobachtet und die Szene unterbrochen. “Oh Mann, war das peinlich!”

Es war auch schwierig, zu entscheiden, wie viele Hintergrundinformationen über die Gehörlosenkultur vermittelt werden musste. Insolera wollte einerseits die tauben Zuschauer nicht durch allzu didaktisches Erzählen langweilen, doch andererseits auch die hörenden Zuschauer, die den Hintergrund nicht kennen, nicht verwirren. “Es ging darum, den goldenen Mittelweg zu finden.”

Der Film selbst sei spielerisch und experimentell. Eine Warnung vor dem Film weist darauf hin, dass er zu einem epileptischen Anfall führen könnte.

„Ein taubes Kind erlebt Technologie wie z.B. Hörgeräte oder Cochlea-Implantate, und oft hört man diese seltsamen, unnatürlichen Geräusche. Es kann wirklich nervig oder sogar beunruhigend sein“, sagt Insolera. „Ich habe beschlossen, etwas von dieser Erfahrung in den Film aufzunehmen.“

Das Budget des Filmes betrug nur 25.000$US (ca. 20.000€) und Insolera hofft, dass er Hollywood dazu animieren kann, eine zukünftige Version des Filmes zu finanzieren.

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