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Berliner Gehörlosenzentrum in der Krise!

Am 13. Mai 2021 hat Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen in Berlin (GFGB) e.V. eine Pressemitteilung veröffentlicht:

Die Corona-Pandemie trifft den traditionsreichen Begegnungsort und Lebensmittelpunkt für Gehörlose in Berlin schwer! Im Gehörlosenzentrum findet Sozialberatung, Jugendclub, Freizeitangebote und Gebärdensprachkultur statt. Droht nun das Aus? Das Gehörlosenzentrum in der Kreuzberger Friedrichstraße 12 ist seit 1993 die Anlaufstelle für gehörlose Menschen in Berlin und für solche, die den Kontakt zur Gebärdensprachgemeinschaft suchen. Historisch sind Präsenztreffen für Gehörlose von besonderer Bedeutung, um als versprengte Gemeinde den persönlichen Kontakt zu pflegen und die Community zu stärken. Mit einem komplett aus tauben Mitgliedern bestehenden Vorstand vertritt die GFGB, die Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen in Berlin, e. V. die Interessen aller Gehörlosen und Gebärdensprechenden in Berlin und kümmert sich um die Verwaltung des Hauses. Die Corona-Pandemie hat die GFGB schwer getroffen, weshalb sie eine Spendenkampagne zum Erhalt des Zentrums und der Sozialberatung starten müssen.

Dazu Gérard-Leonhard Toeppich, erster Vorsitzender: „Als wir uns im August 2019 zum neuen – komplett aus tauben Mitgliedern bestehenden – Vorstand wählen ließen, hatten wir große Pläne: Dem Gehörlosenzentrum zu neuem Glanz verhelfen, Veranstaltungen anzukurbeln, uns politisch zu engagieren, eine Senior*inneneinrichtung für Gehörlose zu planen. Denn lange dümpelte das Haus vor sich hin, neue Konzepte, frische Ideen fehlten. Wir kamen also mit Elan um die Ecke und liefen genau in die Corona-Krise hinein. Das Tückische: Da wir durch die desolate Lage vorher keine Umsatzeinbrüche hatten, konnten wir auch keine Corona-Hilfen in Anspruch nehmen.“

Jetzt steht der Verein vor der Herausforderung, die Eigenmittel um 40.000 Euro zu steigern, sonst werden die Fördermittel gestrichen. Die für Gehörlose existenzielle Sozialberatung müsste eingestellt werden, das Haus langfristig geschlossen werden. Dabei handelt es sich für viele der rund 6.000 gehörlosen Menschen um die einzige barrierefreie Beratungsstelle – nicht nur der Verein ist gefährdet, auch das Wohlergehen Gehörloser. Die Schließung und der Stellenabbau müssen verhindert werden, doch die Raumvermietungen sind bis auf absehbare Zeit nicht in einem Umfang möglich, der nötig wäre – und das Geld muss schon Ende Mai da sein. Die Zeit drängt!

Das Gehörlosenzentrum in der Schönhauser Allee, betrieben durch den Ost-Berliner Verein der Gehörlosen der neuen Bundesländer, musste vor einigen Jahren bereits schließen! Ursache war hier die Gentrifizierung des Stadtteils Prenzlauer Berg.

Derzeit arbeitet der Vorstand fieberhaft daran, über weitere Stiftungsanträge und interne Einsparungen noch das nötige Geld zusammenzubekommen. Ideen und Vorschläge, auch direkte finanzielle Unterstützung sind willkommen – am nachhaltigsten über Mitgliedschaften, aber auch unverbindlich über Spenden.

GFGB: „Retten Sie mit uns das Gehörlosenzentrum und die Sozialberatung für Gehörlose! Sonst müssen wir im Juni unsere Pforten schließen und die Chance auf Neuausrichtung durch den neuen tauben Vorstand geht verloren!“

Spenden – wie?

Möchten Sie direkt spenden? Jede Spende hilft uns! Was über den aktuellen Bedarf zur Sicherung der Sozialberatung hinaus geht, wird für die Verbesserung des bestehenden Angebots verwendet und kommt langfristig einem guten Leben für Gehörlose zugute.

Spendenkonto:
Kontoinh.: Gesellschaft zur Förderung
Bank: Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE68 1002 0500 0003 1331 00

Spender*innen werden im Mitteilungsblatt „GFGB Aktuell“ veröffentlicht, auf Wunsch anonymisiert.

Tags: Gehörlosenzentrum, GFGB

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