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Notfallbereitschaftsdienst in Bayern endet zum 31. Mai 2018

Taubenschlag
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Stell dir vor, du bist in einer Notsituation und gehörlos – wer organisiert einen Gebärdensprachdolmetscher? Wie können sich Fachpersonal wie Ärzte oder Polizisten mit gehörlosen Menschen verständigen, wenn Maßnahmen, die lebensentscheidend, ja sogar lebensrettend sein können, getroffen werden müssen?

Zum 2. April 2013 startete der Berufsfachverband der Gebärdensprachdolmetscher Bayern e. V. (BGSD Bayern e. V.) mit einem in dieser Form bisher einzigartigen Projekt. Der Berufsfachverband wollte dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung in Notsituationen jederzeit kommunizieren können.

Seit seiner Einführung vor fünf Jahren konnte der Dienst an 365 Tagen im Jahr ehrenamtlich durch engagierte Dolmetscher abgedeckt werden. Bei insgesamt 94 Notfalleinsätzen wurde eine schnelle Versorgung mit Dolmetschern gewährleistet.

Gemeinsam mit dem Landesverband Bayern der Gehörlosen sowie mit dem Gehörlosenverband München und Umland e. V. wollte der BGSD Bayern aus dem ehrenamtlichen Dienst ein Modellprojekt starten. Bis dato konnte dafür aber leider keine Finanzierung gefunden werden. Deshalb muss dieses wichtige Projekt vorerst zum 31. Mai 2018 enden.

Die Versorgung gehörloser Bürger in Bayern mit Gebärdensprachdolmetschern ist somit nach wie vor nicht gesichert. Das kündigte der Berufsfachverband mit einer Pressemitteilung an. Er bedankt sich bei allen Unterstützern, Engagierten und Befürwortern.

Vor allem in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen, wenn die Vermittlungsstellen geschlossen haben, hat ein hörbehinderter Mensch keine Möglichkeit, in kurzer Zeit einen Dolmetscher zu erreichen. Dadurch sind Gehörlose in Situationen, die eine reibungslose Kommunikation erfordern, entscheidend benachteiligt.

Tags: Bayern, BGSD Bayern e. V., Gebärdensprachdolmetscher, Notfallbereitschaftsdienst, Notruf, Pressemitteilung, Projekt

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