0
0
0

Coronavirus: GMU über Informationsdefizit bei gehörlosen Menschen

Gehörlosen Menschen ist der Informationszugang verwehrt – sie können sich nicht über den aktuellen Stand zum Coronavirus informieren. Der Gehörlosenverband München und Umland (GMU) e.V. hat eine Pressemitteilung zur Coronavirus-Epidemie veröffentlicht.

Es gibt sehr viele Informationen über das Coronavirus im Internet oder in Zeitungen, aber sie sind leider nur in schriftlicher Form verfügbar. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege veröffentlicht auf seiner Homepage zum Beispiel viele Informationen zum Coronavirus, auch bekannt unter dem Namen Sars-CoV-2. Außerdem kann man dort auch Antworten auf häufig gestellte Fragen finden.

Aufgrund der Epidemie hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auch extra einen Krisenstab gegründet, der sich am 01.03.2020 zum ersten Mal getroffen hat. Auch hat die Landeshauptstadt München mit Oberbürgermeister Dieter Reiter einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) einberufen.

Gehörlose Menschen haben aber keinen Zugang zu diesen wichtigen Informationen. Denn all diese Informationen gibt es nicht in Deutscher Gebärdensprache. Nur die Stadt Hamburg hat ein Gebärdensprachvideo zum Coronavirus herausgegeben.

In Deutschland ist es leider generell so, dass Regierungserklärungen im Fernsehen bzw. im Internet in Form von Videos nicht live mit Gebärdensprachdolmetscher*innen übertragen werden. Diese mitunter lebenswichtigen Informationen sind also für gehörlose Menschen nicht zugänglich. Andere Länder haben längst begriffen, dass gehörlose Menschen auf Informationsweitergabe in Gebärdensprache angewiesen sind und gehen mit gutem Beispiel voran. In Österreich, Italien oder Finnland ist es zum Beispiel längst selbstverständlich, dass bei allen wichtigen Meldungen auch Gebärdensprachdolmetscher*innen eingeblendet werden bzw. das vor Ort Präsenz- Gebärdensprachdolmetscher*innen live übersetzen, sodass auch gehörlose Menschen diese Informationen komplett verstehen können.

Weitere Informationen können Sie aus der Pressemitteilung des Gehörlosenverbandes München und Umland e.V. entnehmen.

Tags: Barrierefreiheit, Coronavirus, Gesundheit, GMU, Informationsdefizit, Pressemitteilung

Taubenschlag+ bietet Abonnierenden exklusiven Zugang zu interessanten Inhalten. Für nur 3 € im Monat kannst du hochwertigen Journalismus unterstützen und gleichzeitig erstklassige Artikel und Reportagen genießen!

Was ist deine Meinung zum Artikel?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Interessieren Dich weitere Artikel?

„#wutuplikethis“: Tanzprojekt hörgeschädigter und hörender Jugendlicher
Wieso Gebärdensprache so vielfältig ist

Taubenschlag+

Du kannst Taubenschlag+ abonnieren und damit unsere journalistische Arbeit unterstützen!
Become a patron at Patreon!

Werbung

Vielleicht sind noch weitere Artikel für Dich interessant?