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Cell Broadcast: Fast jeden Tag im Einsatz

Technik
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Für den Warntag morgen sind wir gut vorbereitet: Seit mehr als einem halben Jahr funktioniert das Warnsystem Cell Broadcast in Deutschland, und in dieser Zeit wurden bereits 175 Warnungen darüber ausgelöst. Einige davon waren nur Tests, wie Vodafone im August in einer Pressemitteilung mitteilte. Hendrik Roggendorf vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat bestätigt, dass bisher alles reibungslos funktioniert hat.

Der nächste Warntag wird morgen, am 14. September 2023, stattfinden. Um 11:00 Uhr sollen alle kompatiblen Geräte eine Nachricht erhalten. Dieser Test kommt nach dem Warntag am 8. Dezember 2022, und laut Vodafone werden über 50 Millionen Geräte deutschlandweit erwartet. Das Vorhandensein von Cell Broadcast in Deutschland ist eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zum gescheiterten Warntag im Jahr 2020.

Eine Frau nutzt das Warnsystem Cell Broadcast
Das Warnsystem funktioniert seit mehr als einem halben Jahr.

Die Verwendung von Cell Broadcast ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, wie Vodafone berichtet hat. Die meisten Warnungen über das System wurden in Nordrhein-Westfalen ausgelöst, insgesamt 39 Mal. Das ist nicht überraschend, da NRW das bevölkerungsreichste Bundesland ist. Danach kommen Rheinland-Pfalz (34), Niedersachsen (20) und Hessen (19). In Bayern, dem Bundesland mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl, wurden dagegen nur 15 solcher Nachrichten versendet. In Baden-Württemberg wurde das Warnsystem nur fünfmal aktiviert. Hier und in anderen Teilen des Landes handelte es sich hauptsächlich um Warnungen vor Großbränden, Funden von Weltkriegsbomben und Unwetterwarnungen. In Rheinland-Pfalz wurden sogar Hinweise nach einem Gefahrgutunfall und aufgrund von verschmutztem Trinkwasser ausgegeben. Bremen hat bisher keine Warnungen über Cell Broadcast erhalten.

Wer entscheidet, wann die Alarme ausgelöst werden? Die Verantwortlichen in den Lagezentren der Bundesländer und in den Leitstellen der Landkreise und kreisfreien Städte senden Warnhinweise über Cell Broadcast. Sie bestimmen, welches Gebiet die Warnung erhalten soll. Dann informieren sie die Mobilfunkanbieter, die dann in den betroffenen Gebieten den Alarm auf allen kompatiblen Geräten auslösen. Für einige Geräte ist möglicherweise eine Einstellung oder ein Softwareupdate erforderlich. Cell Broadcast ergänzt die bereits vorhandene Infrastruktur aus Sirenen, Rundfunk, Fernsehen und Apps wie NINA und KatWarn.

Die unterschiedliche Nutzung des Systems wurde erst kürzlich deutlich. Obwohl es schwere Unwetter mit Überschwemmungen gab, entschied sich die Stadt Nürnberg bewusst dagegen, Warnungen über Cell Broadcast zu versenden, aus Angst vor zu vielen Notrufen und einer Überlastung des Mobilfunknetzes. Andererseits wurde Cell Broadcast bereits bei Unwettern eingesetzt, wie zum Beispiel einen Tag vor einem Sturm in Nürnberg und während eines heftigen Gewitters in der Stadt Brandenburg in Brandenburg. In Niedersachsen wurde mehrfach vor Stürmen gewarnt, und auch in Hessen gab es Alarme in diesem Zusammenhang. Besonders die Flutkatastrophe im Ahrtal hat die schnelle Einführung des Systems vorangetrieben, obwohl Deutschland in Bezug auf Cell Broadcast anderen Ländern gegenüber schlechter ist. Der Cell Broadcast-Standard existiert bereits seit 1997 und wird seit 2008 als Alarmsystem verwendet.

Tags: App, BBK, Bevölkerungsschutz, Cell Broadcast, Technologie, Warnsystem

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